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"Das Matrimandir wird die Seele von Auroville sein.
Je früher die Seele da ist, desto besser wird es für jeden sein,
besonders für die Aurovillianer."

Die Mutter

Grundsätzliches
Persönliche Eindrücke
Manifestation Top

Im Zentrum Aurovilles findet man die Seele der Stadt, das Matrimandir, gelegen in einem großen, offenen Gebiet namens Friede, von wo aus sich die Zukunftsstadt ausdehnt. Hier ist die Atmosphäre ruhig und kraftgeladen, und die Gegend ist wunderschön, auch wenn derzeit große Teile noch in Bearbeitung sind. Der Name Matrimandir bedeutet laut Literatur Tempel der Mutter. Entsprechend zu Sri Aurobindos Lehre steht Die MUTTER für das große evolutionäre, bewusste und intelligente Prinzip des Lebens; die universale Mutter, die versucht, unsere Menschheit hinter ihre bisherigen Begrenzungen zu heben, in den nächsten Schritt dieses evolutionären Abenteuers, das supramentale Bewusstsein. Somit reicht das Supramentale über Materie, (vitales) Leben und das Mental hinaus in jenen Bereich, der eine neue Menschenform hervorbringen wird.
Obgleich noch unvollständig, erscheint das Matrimandir als eine große goldene Sphäre, die sich aus der Erde auszudehnen scheint, symbolisierend die Geburt eines neuen Bewusstseins, welches sich zu manifestieren sucht. Aus der Luft betrachtet, ist es umringt von zwölf aus der Erde herausragenden Gebäuden, die einerseits wie Blüten für die zwölf Gnadengaben wirken, andererseits wie "Erdschollen", die beim Hervorbrechen aus dem Erdinneren aufgeworfen werden.
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Beim Gang durch die liebevoll grünen Matrimandir-Gärten mit ihrer großartigen Blumenvielfalt, Büschen und Bäumen, wird die Aufmerksamkeit des Betrachters auf jene wichtige und kraftvolle Eigenschaft der Zukunftsstadt gezogen, welche Die Mutter wie folgt bezeichnete: "Symbol für die Göttliche Antwort auf des Menschen Aspiration nach Vollkommenheit."
Außerdem ist es die Offenbarung des supramentalen Bewusstseins in der Materie, jene Bewusstseinsebene, welche unserer Evolution eine weitere Stufe hinzufügt.
Die Farbe Gold ist Symbol des Supramentalen.
In einer Vision hatte Die Mutter das komplette Matrimandir in allen Details beschrieben und somit für seine Entstehung den Rahmen vorgegeben. In der äußeren Dimension hat das Matrimandir einen Durchmesser von 34 Metern und ist garniert mit goldenen Kacheln.
Innere Kammer

Die räumliche innere Kammer in der höheren Hemisphäre der Struktur ist komplett weiß mit weißen Marmorwänden und weißem Teppich und hat keine Fenster. Ein Heliostat auf der oberen Gewölbedecke fängt Sonnenlicht ein und leitet es gebündelt als Lichtstrahl genau auf eine siebzig Zentimeter große Kristallglaskugel. Übrigens wurde sie von den Schott-Glaswerken in Kooperation mit Zeiss-Jena hergestellt und brauchte zum Abkühlen nach der Schmelze über ein Jahr. Zu der von ihr vorgegebenen Technologie sagte Die Mutter: "Das Wichtigste ist das: Das Spiel der Sonne auf dem Zentrum. Denn dies wird das Symbol, das Symbol von zukünftigen Realisationen."

Das nebenstehende Foto aus der Entstehungsphase zeigt die gewaltigen Ausmaße der Gesamtkonstruktion und zugleich auch die Lage der inneren Kammer. Link zu den Bauphasen des Matrimandir. http://www.miraura.org/aa/av/mm-tour.html
Die Mutter erklärte:
"Dort sind keine Bilder, keine organisierten Meditationen, keine Blumen, kein Weihrauch, keine Religion oder religiöse Formen.
Das Matrimandir ist da für jene, die lernen wollen, sich zu konzentrieren. Keine festen Meditationen, nichts von alledem, aber sie sollten dort in Stille bleiben, in Stille und Konzentration. Ein Platz, um sein Bewusstsein zu finden."
Sein Bewusstsein finden

"Lasst es keine Religion werden", ermahnt Die Mutter. "Der Fehler von Religionen ist der, daß sie getrennt sind. Sie möchten, daß Menschen religiös sind unter Ausschluss der anderen Religionen, und jeder Zweig des Wissens war ein Fehler gewesen, weil sie exklusiv gewesen sind. Was das neue Bewusstsein möchte (es existiert auf diesem, worauf es besteht) ist: Keine weiteren Trennungen.
Um fähig zu sein, das spirituelle Extrem zu verstehen, das materielle Extrem, und den Treffpunkt zu finden, den Punkt, wo DAS eine wirkliche Kraft wird."


Persönliche Eindrücke Top

Inmitten eines für Indien typischen lärmenden Umfeldes erblüht Auroville wie eine Oase der Kraft und Ruhe. Schon rein äußerlich erreicht das Matrimandir durch seine Ästhetik tiefere Schichten in unserer Seele, weil es in seiner harmonischen Gesamterscheinung bereits den Eindruck von mehr vermittelt, als bloßer Oberflächlichkeit. 1450 Goldschalen auf der Aussenhaut reflektieren je nach Sonnenlicht das Gold und ergeben ein rundes Gesamtbild. Auf Tausenden 5 x 5 cm großen Glaskacheln je Goldschale schimmert in Glas eingegossenes Blattgold und vermitteln eine scheinbare Bewegung trotz Statik der Architektur. Beim Näherkommen spürt man sogleich, daß hier die Kraft des neuen Bewusstseins besonders intensiv wird. So, wie auch die Schöpferkraft Shakti in der gesamten Stadt wirkt, offenbart sie sich zum Zentrum hin immer stärker.

Vier Aufgänge führen zur Bodenmitte der Kugel und sobald man dort steht, taucht man in eine andere Welt. Spätestens hier verstummt alles Geflüster und Räuspern, wenn eine Atmosphäre aus rosa-orange-farbenem Licht die 34 Meter große Kugel auskleidet. Dies wird erreicht durch 800 kreisrunde, halb transparente Fenster, die in der Betonaussenhaut eingegossen sind, sowie durch das von den äußeren Fassadenelementen differierte Licht. Ähnlich wie Abend- und Morgenrot uns in eine ganz eigene Stimmung versetzen, rufen auch diese Farben Schwingungen hervor, um den Menschen in der neuen Welt zu begleiten. Denn im spiralförmigen Aufgang, welcher zur "inner Chamber" an der Kugeldecke führt, beginnt zugleich eine eigene Dynamik des inneren Aufstiegs; und die Stille umgibt einen wie ein warmer, weicher Mantel aus zartestem Licht. Indem man, bewusst oder unbewusst, den Schutzpanzer abbaut und seine Schichten zunehmend öffnet, wird man zugleich auf den Eintritt in jene innerste Kammer vorbereitet.

In dem Moment, wo man den zwölfeckigen Raum mit den zwölf Säulen und Wänden aus weißem Marmor betritt, wird klar, daß hier alles nur noch Symbol ist. Supramentales Neuland kann symbolhaft physisch beschritten werden. Man lässt sich nieder auf flauschigen Bodenmatten, die im Kreis um die zwölf Säulen herumgelegt sind, und schaut zunächst in die Mitte des schwach erhellten Raumes der Stille. Zeit für sich Selbst, im wahrsten Sinne des Wortes, wird zur absoluten Wirklichkeit und zur tiefgreifenden Erfahrung.

Die sich dann offenbarende Symbolik ist nur noch individuell nachvollziehbar, weil sie den Augenblick zur Ewigkeit machen. Jedoch will ich beschreiben, was man rein physisch erblickt:
Im absoluten Zentrum zeigt sich dem Betrachter der größte Monokristall aus Glas in dieser Welt. Diese reine Kristallglaskugel konzentriert den umgeleiteten Sonnenstrahl, der durch die einzige Öffnung an der obere Decke des Gewölbes dort einfällt. Neben dem Helligkeitseffekt für die Kammer wird der Lichtstrahl aber noch weiter durch eine kleine Bodenöffnung gelenkt. Abermals von zwei Linsen konzentriert, strahlt das Licht weiter durch die beschriebene Eingangshalle unter dem Meditationsraum und fällt schließlich in den darunter liegenden Lotusteich.
Top
Als mir 2001 in Deutschland höchst individuell klar wurde, daß der Lotus aus Morast und Schlamm nur durch die Kraft der Sonne emporstreben kann, bekam ich eine bleibende Analogie vermittelt, wie im kosmischen Geschehen das hervorbrechende Licht unsere Erde belebt und schließlich alle Formen eint.

Sri Aurobindo selbst beschreibt zu Beginn seines Werkes "Die Mutter" eben jenen ewigen Vorgang, der im Tempel der Mutter Realität wurde:

Zwei Kräfte sind es, die allein in ihrem Zusammenspiel das große und schwierige Werk vollbringen können, die das Ziel unserer Anstrengungen ist; eine beharrliche und unbeirrbar strebende Sehnsucht, die von unten ruft, und eine höchste Gnade von oben, die antwortet.